UNIVERSITÄTSKLINIK FÜR ALLGEMEIN-, VISZERAL-, GEFÄẞ- UND TRANSPLANTATIONSCHIRURGIE

Nebenschilddrüsen

Die Nebenschilddrüsen sind etwa linsengroße, hormonproduzierende Drüsen, die im Halsbereich hinter der Schilddrüse liegen. In der Regel besitzt der Mensch vier Nebenschilddrüsen. Sie produzieren das Parathormon, das die Kalziumkonzentration im Körper reguliert.

Primärer Hyperparathyreoidismus

Die häufigste Erkrankung der Nebenschilddrüsen ist der primäre Hyperparathyreoidismus mit einer Überproduktion von Parathormon. Ursächlich ist in ca. 85% der Fälle ein gutartiger Tumor einer einzigen Nebenschilddrüse (Nebenschilddrüsenadenom).

Die Diagnose wird oft zufällig im Rahmen von Routine-Blutwertkontrollen durch einen erhöhten Kalziumspiegel entdeckt. Durch die Feststellung zu einem früheren Erkrankungszeitpunkt sind die Patienten häufig ohne eindeutige Symptome, jedoch kann ein schwerer länger andauernder primärer Hyperparathyreoidismus zu Nierensteinen, Osteoporose und Magengeschwüren führen („Stein-, Bein- und Magenpein“). Zur Lokalisationsdiagnostik der veränderten Nebenschilddrüse werden ein Ultraschall und ggf. zusätzlich eine Nebenschilddrüsenszintigraphie durchgeführt.

Nebenschilddrüsenadenom im Ultraschall                                      Nebenschilddrüsenadenom
Nebenschilddrüsenadenom im Ultraschall                                                      Nebenschilddrüsenadenom

                                                                         

Die Operation mit Entfernung der pathologisch veränderten Nebenschilddrüse stellt die einzig kurative Behandlung dar. Da es sich meistens nur um eine einzelne vergrößerte Nebenschilddrüse handelt, kann ein Eingriff mit einem minimalen Hautschnitt im unteren Halsbereich durchgeführt werden.

Sekundärer Hyperparathyreoidismus

Vom sekundären Hyperparathyreoidismus spricht man, wenn der Körper wegen anderer Erkrankungen (z.B. chronische Niereninsuffizienz) Kalzium oder Phosphat verliert. Die Nebenschilddrüsen erhöhen dann die Produktion von Parathormon, um durch die vermehrte Freisetzung von Kalzium und Phosphat aus dem Knochen den Verlust auszugleichen. Hier sind meist alle Nebenschilddrüsen betroffen.

Der sekundäre Hyperparathyreoidismus wird in aller Regel längere Zeit mit Medikamenten behandelt. Ist die medikamentöse Therapie nicht mehr ausreichend zur Kontrolle der Symptome oder steht eine Nierentransplantation an, werden von den in der Regel 4 vorhandenen Nebenschilddrüsen 3 ½ entfernt.

Wir führen während jeder Nebenschilddrüsen-Operation routinemäßig einen intraoperativen Parathormon-Test und feingewebliche Schnellschnitt-Untersuchungen durch. Diese Verfahren dienen der Sicherung des Operationserfolges.

Zur Schonung des Stimmbandnervens nutzen wir das Neuromonitoring und operieren mit Lupenbrille.

Letzte Änderung: 04.04.2022 - Ansprechpartner:

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