UNIVERSITÄTSKLINIK FÜR ALLGEMEIN-, VISZERAL-, GEFÄẞ- UND TRANSPLANTATIONSCHIRURGIE

Biliopankreatische Diversion mit duodenalem Switch (BPD-DS)

Die biliopankreatische Diversion mit duodenalem Switch stellt eine Weiterentwicklung der biliopankreatischen Diversion nach Scopinaro dar.

Diese Operation, bei der ebenfalls eine Magenverkleinerung mit einer funktionellen Dünndarmverkürzung kombiniert wird, stellt eines der effektivste Verfahren hinsichtlich eines stabilen und permanenten Gewichtsverlustes (ca. 70-85 % des Übergewichtes) dar. Es wird daher nur bei extrem übergewichtigen Patienten als Operation empfohlen.

Nach Durchführung einer Schlauchmagenbildung (wie oben beschrieben) erfolgt die Verbindung von Schlauchmagen und unterem Dünndarmschenkel (Ileum). Im Anschluss daran werden die beiden Dünndarmschenkel (Verdauungssäfte und Nahrungsschenkel) ca. 50 - 100 cm vor Beginn des Dickdarms vereinigt.

Bei sehr übergewichtigen Patienten mit hohem Operationsrisiko wird dieses Verfahren in zwei Schritten durchgeführt. Im ersten Schritt wird der Schlauchmagen (wie oben beschrieben) laparoskopisch angelegt. Nach entsprechender Gewichtsreduktion kann im zweiten Schritt der Dünndarm parallel geschaltet werden.

Als Nachteile gelten die höhere Komplikations- und Sterblichkeitsrate, postoperative Durchfälle und Mangelerscheinungen (Eiweiß, Vitamine, Spurenelemente, usw.).

BPD-DS

 

Vorteile Nachteile
sehr gute Gewichtsreduktion Fettstühle
Verbesserung von Diabetes und Blutdruck Mangel an Vitaminen und Spurenelementen
  ungeeignet bei hohem Medikamentenbedarf
  durch aufwendige Operation erhöhtes Risiko

 

Der stationäre Aufenthalt

Aufnahmetag
  • pflegerische und ärztliche Aufnahme
  • ärztliches Aufklärungsgespräch für die Magenspiegelung und die Operation
  • Anästhesievorstellung
  • Magenspiegelung
Operationstag
  • Operation
  • postoperativ Intensivstation
1. postoperative Tag
  • Tee schluckweise
  • Mobilisation durch Physiotherapie
2. postoperative Tag
  • Laborkontrolle
  • Tee frei
3. postoperative Tag
  • Suppe
  • Ernährungsberatung
  • Informationsheft
5. postoperative Tag
  • Laborkontrolle
  • Röntgen-Kontrolle (Telebrixschluck)
7. postoperative Tag        
  • Entlassung mit Entlassungsbrief für den Hausarzt
  • nach 4-6 Wochen postoperativ Wiedervorstellung in der Adipositas-Sprechstunde zur Kontrolle (kein Termin erforderlich, Überweisungsschein vom Hausarzt)


Empfehlung:

  • Vitamin B 12 alle 3 Monate
  • Multivitamin-Brausetabletten 1x tgl.
  • Substitution: Eisen, Kalzium, Folsäure, Zink, fettlösliche Vitamine (A,D,E,K), Zink, Vit. B-Komplex

Letzte Änderung: 22.03.2018 - Ansprechpartner:

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